Die Alphornbauer

Ohne Alphornbauer gäbe es keine Alphörner. Verlässliche Zahlen über die Alphornindustrie sind nicht erhältlich, aber auf Basis der mir vorliegenden Informationen schätze ich die jährliche globale Produktion etwa 1’000 Alphörner und den Umsatz auf 2.5-3 Millionen CHF. Damit wird niemand reich. Nach vielen Stunden Arbeit für ein Instrument bleibt unter dem Strich ein bescheidener Stundenlohn. Dafür spürt man bei den Alphornbauern viel Leidenschaft und Stolz über das Produkt. Verdient haben sie auch die Wertschätzung und etwas Dankbarkeit der AlphornbläserInnen.

Der Alphornbau hat sich über die Jahre entwickelt. Die erste Revolution fand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt, als einzelne Handwerker auf Initiative des Eidgenössischen Jodlerverbandes die rustikalen Hörner zu Musikinstrumenten weiterentwickelten (für Porträts von Britgitte Geiser über Alphornbauer in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts siehe hier). Die zweite Revolution geschah um die Jahrtausendwende mit der Einführung moderner Produktionsmethoden. Vor zwanzig Jahren wurden Alphörner noch fast ausschliesslich in Handarbeit gebaut; heute setzen die meisten professionellen Betriebe moderne CNC-Maschinen ein.

Aktuell durchläuft die Szene einen Generationenwechsel. Viele bekannte Alphornbauer haben den Herbst ihrer beruflichen Tätigkeit erreicht. Einzelnen gelang die Stabübergabe an die nächste Generation, andere werden es versuchen, und einige werden ihren Laden dicht machen. Neue Betriebe erscheinen auf der Landkarte. Auch die ersten Alphornbauerinnen wurden schon gesichtet (hier schon in den 80er Jahren).

Für EinsteigerInnen ist es nahezu unmöglich, sich einen Überblick über das Angebot an Alphörnern zu machen. Im Internet findet man zwar schnell eine Liste von Produzenten. Aber die Webseiten vermitteln nur ein unzuverlässiges Bild und verraten wenig über die Unterschiede zwischen den Hörnern. Um diese Lücke zu schliessen, habe ich unten Porträts von verschiedenen Alphornbauern (aktuell noch im Maskulin) erstellt. Sie sollen einerseits die Breite der unterschiedlichen Philosophien dokumentieren, andererseits interessierten AlphornbläserInnen die Vorauswahl bei der Suche nach einem passenden Instrument erleichtern. Die Porträts sind in der Liste unten verlinkt. Ein Hinweis: die Kommentar-Funktion ist jeweils aktiviert; fundierte persönliche Eindrücke sind für andere BesucherInnen sicher wertvoll.

Wer PortraitWo
Aebi Herzogenbuchsee (BE)
AlpFlyingHornYverdon (VD)
BachmannEggiwil (BE)
BärtschiObernau (LU)
Bernatone Habkern (BE)
BischofOberhelfenschwil (SG)
BugadaMuzzano (TI)
CattaneoGrono (GR)
ChrummhölzigRikon (ZH)
EichenbergerKnutwil (LU)
EmmeneggerEich (LU)
HelveticHenau (SG)
HuberLeutwil (AG)
JuralphornTrimbach (SO)
KolleggerDavos (GR)
MorisodLavey (VD)
PotMonthey (VS)
SchemberklangSteffisburg (BE)
SpühlerWasterkingen (ZH)
StockerKriens (LU)
SuissewoodBischofszell (TG)
woodARTmusicReiden (LU)
BaderBaden-Württemberg
BiermaierBayern
HenseNordrhein-Westfalen
MüllerHessen
NeumannBaden-Württemberg
SchüsseleBaden-Württemberg
VogelhornBayern
WagnerBayern
Alp’in woodSavoyen
résonance boisLyon
HeimatklangNiederösterreich
PrieschingNiederösterreich
Silver & BrassNevada